Vor ein paar Wochen traf ich beim Gelegenheitsstöbern durch soziale Netzwerke, Youtube und co. auf das österreichische Ein-Mann-Projekt ELLENDE und den EP-Titelsong "Rückzug in die Innerlichkeit". Angetan vom Gehörten nahm ich mir vor, bei Gelegenheit mehr über dieses Projekt in Erfahrung zu bringen - wäre man mir nicht in Form einer Review-Anfrage zu eben jener EP zuvor gekommen.Vielen Dank an dieser Stelle.
Der erste Blick auf den virtuellen Promo-Zettel bestätigte den (musikalisch) vorab gewonnen Eindruck einer Post-Black Metal-Band, die ein "schwermütig-melancholisches Gefühl" behandelt und, wie der Eine oder Andere vielleicht aufgrund des Covers bemerkt hat, naturverbunden ist. Das Cover als solches weiß zwar durchaus zu gefallen, ist potenziell aber fähig, einen leicht falschen Eindruck der Reise, zu der ELLENDE einlädt, zu vermitteln.
Technisch gibt es an den vier Stücken, die auf eine Gesamtspielzeit von fast genau 27 Minuten (27:02) kommen, indes nichts auszusetzen. Die Produktion ist durchweg gut, ebenso sorgt Luki Gosch für ein gehöriges Maß an Abwechslung, welche zu großen Teilen dem Einsatz klassisch-ambienter und Parts und akustischen Einschüben zuzuschreiben ist, sowohl zwischen als auch während der einzelnen Songs. Neben dem Songwriting is ebenso das Drumming sowie die Stimme Lukis variabel und vielfältig.
Doch auch, wenn ELLENDEs Musik durchaus Eigenständigkeit vermittelt, so finden sich recht rasch auch andere Assoziationen. Am deutlichsten wird dies meiner Ansicht nach beim Track "Der letzte Marsch", welcher mich in seiner Grundstimmung dezent an NETRA oder auch frühe PENSÉES NOCTURNES erinnert. Die treibend-monotone, sich einbrennende Piano-Melodie hebt den Titel des Songs in neue Sphären und könnte nicht passender gewählt sein.
So oder so ähnlich würde die Kritik auch für die drei verbleibenden Stücke ausfallen; aufgrund einer latenten Antipathie gegenüber Reviews, die dem Schema "Song X behandelt dies, bei Song Y geht es um jenes" folgen, wird davon jedoch abgesehen. Gesondert eingehen möchte ich jedoch noch kurz auf "Pfad der Endlichkeit", wessen In- und Outro-Melodie mich unentwegt an Australiens Post-Rocker SLEEPMAKESWAVES denken lässt. Zwar blitzt das Potenzial dieser "Fetzen" hier und da im Songverlauf auf; für mich persönlich wäre eine konsequentere Orientierung an diesen Elementen trotz allem wünschenswert gewesen - obgleich die Musik qualitativ nicht schlechter als der Rest ist, vor allem die Basslinien wissen - nebst besagtem In-/Outro - zu überzeugen.
Ellende - Rückzug in die Innerlichkeit [2012, Naturmacht Productions] |
Technisch gibt es an den vier Stücken, die auf eine Gesamtspielzeit von fast genau 27 Minuten (27:02) kommen, indes nichts auszusetzen. Die Produktion ist durchweg gut, ebenso sorgt Luki Gosch für ein gehöriges Maß an Abwechslung, welche zu großen Teilen dem Einsatz klassisch-ambienter und Parts und akustischen Einschüben zuzuschreiben ist, sowohl zwischen als auch während der einzelnen Songs. Neben dem Songwriting is ebenso das Drumming sowie die Stimme Lukis variabel und vielfältig.
So oder so ähnlich würde die Kritik auch für die drei verbleibenden Stücke ausfallen; aufgrund einer latenten Antipathie gegenüber Reviews, die dem Schema "Song X behandelt dies, bei Song Y geht es um jenes" folgen, wird davon jedoch abgesehen. Gesondert eingehen möchte ich jedoch noch kurz auf "Pfad der Endlichkeit", wessen In- und Outro-Melodie mich unentwegt an Australiens Post-Rocker SLEEPMAKESWAVES denken lässt. Zwar blitzt das Potenzial dieser "Fetzen" hier und da im Songverlauf auf; für mich persönlich wäre eine konsequentere Orientierung an diesen Elementen trotz allem wünschenswert gewesen - obgleich die Musik qualitativ nicht schlechter als der Rest ist, vor allem die Basslinien wissen - nebst besagtem In-/Outro - zu überzeugen.
Unter dem Strich bleibt am Ende trotz kleinerer, bisweilen rein subjektiver Kritikpunkte somit ein von Grund auf solider Erstling, der mit guter Produktion und stimmlicher wie musikalischer Vielfalt Eindruck hinterlässt. Ich werde den Werdegang ELLENDEs sicher weiter verfolgen, freue mich auf etwaiges Folgematerial und empfehle diese EP wärmstens allen, die etwas mit unkonventionellem (Black-)Metal anzufangen wissen.
8/10
- Dysfunktion -
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